Der sudanesische Bürgerkrieg - ein vergessener Konflikt?

Seit dem 15. April 2023 tobt im Sudan ein blutiger Bürgerkrieg, der mittlerweile unzählige Opfer gefordert und Menschen aus ihrem Zuhause vertrieben hat. Laut UN-Angaben entwickelt sich der Konflikt zu einer der schlimmsten humanitären Krisen der jüngeren Geschichte - etwa 25 Millionen Menschen haben einen akuten Bedarf an humanitärer Hilfe und eine schwerwiegende Hungerkatastrophe wird immer wahrscheinlicher. Daher hat sich Geeske Buß mit dem Thema und den Hintergründen des Konflikts auseinander gesetzt, sich eingearbeitet und die Ergebnisse in einem Vortrag dargestellt. 

Zunächst wurde dafür die Geschichte des Sudans erläutert: von den kolonialen Spuren über die politisch instabile zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, bis zu der Abspaltung des Südsudans im Jahr 2011. Auch die Auswirkungen der 30 Jahre andauernden Diktatur unter Omar al-Bashir, die 2019 durch friedliche Proteste beendet wurde, sowie dessen Vorgehen in verschiedenen aufständischen Regionen wurden thematisiert. Besonders die Entwicklung der west-sudanesischen Darfurregion, den dort seit den 2000ern stattfindenden Gräultaten und den daraus hervorgegangenen Janjaweed, die inzwischen als paramilitärische Rapid Support Forces (RSF) am Bürgerkrieg beteiligt sind, war dabei von Bedeutung. Daraufhin wurde sich näher mit dem aktuellen Konflikt, seiner Anfangsphase und den derzeitigen Entwicklungen beschäftigt - gerade die seit Ende September 2024 stattfindende Offensive des sudanesischen Militärs (SAF) auf die Hauptstadt Khartoum wurde beleuchtet. Weitergehend wurden dann noch die zahlreichen Opfer des Konflikts dargestellt, sowie die umfassenden Stellvertreterdimensionen des Konflikts erklärt. Der Vortrag endete mit einer Prognose über die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Endes des Konflikts und Einkehr von Frieden, sowie weitreichenden Zukunftsperspektiven und möglichen langfristigen Auswirkungen des sudanesischen Bürgerkriegs. 

Der Bürgerkrieg im Sudan erfährt leider nicht die mediale und internationale Aufmerksamkeit, die er eigentlich verdient hätte. Gerade vor diesem Hintergrund fanden viele Zuschauerinnen und Zuschauer es interessant, einen breiten Überblick über die Situation vor Ort und ihre Hintergründe zu erhalten. Deshalb kam es bereits während und auch nach dem Vortrag zu spannenden und vielseitigen Nachfragen, auf welche sich im Anschluss eine rege Diskussion entwickeln konnte. Alles in allem konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer einen guten Überblick über den aktuellen Bürgerkrieg im Sudan, sowie seine geschichtliche Entwicklung bekommen.

Die Angriffe der Huthi-Miliz auf Handelsschiffe im Roten Meer

Seit dem 7.10.2023 haben die Huthi dutzende Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen und zum Teil versenkt. Die Angriffe gefährden nicht nur das Leben der Seeleute, sondern haben auch Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaft, da eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt - der Suezkanal - nahezu unpassierbar geworden ist. Daher hat sich Marcel Thanscheidt intensiver in die Angriffe im Roten Meer eingearbeitet und diese in einem Vortrag dargestellt. Dabei wurden die Angriffe zunächst in den Hintergrund des Jemenkonflikts eingeordnet. Anschließend wurden die Huthi und ihre Motivation für die Angriffe kurz dargestellt, bevor dann schwerpunktmäßig auf die Angriffe selbst eingegangen wurde. Hier wurde insbesondere auf Angriffstaktiken und -muster, auf die Effektivität der Angriffe und auf die Anpassungsfähigkeit der Huthi eingegangen. Daraufhin wurde noch kurz auf die weltwirtschaftlichen Folgen der Angriffe und auf internationale Reaktionen eingegangen. Der Vortrag endete mit einer kurzen Prognose über die Zukunft der Angriffe und des Jemenkonflikts. 
Die Angriffe der Huthi haben den Jemenkonflikt erstmals ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Gerade vor diesem Hintergrund fanden es viele Zuschauerrinnen und Zuschauer interessant mehr über die Angriffe und ihrem geopolitischen Hintergrund zu erfahren. So kam es, dass schon während des Vortrags viele Zwischenfragen gestellt wurden und im Anschluss an den Vortrag eine rege Diskussion entstand, in der von den Teilnehmern viele spannende Fragen gestellt und beantwortet werden konnten. Alles in allem konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer einen guten Überblick über die Angriffe und den Jemenkonflikt bekommen.

Die dschihadistische Gefahr in Deutschland: Auswirkungen des Hamas-Israel-Krieges auf die Rekrutierungsstrategie des IS und al-Qaidas

Der Konflikt im Nahen Osten in seiner Ausprägung seit dem 7.10.2024 geht auch an der Deutschen Gesellschaft nicht spurlos vorbei. Ständig ist er in den Nachrichten oder auf den deutschen Straßen präsent. Auch die Gefahr, die vom Dschihadismus ausgeht, ist seit dem 7.10 in Deutschland stark angestiegen. In ihrem Vortrag sprach Frau Dr. Bokler-Völkel an, wie Terrororganisationen wie der IS oder al-Qaida den Nah-Ostkonflikt für ihre Rekrutierungsstrategien in Deutschland nutzen. Frau Dr. Bokler-Völkel stellvertretende Leiterin der Forschungsstelle „Islam und Politik“ am Zentrum für islamische Theologie an der Universität Münster. Sie erläuterte in ihrem Vortrag viele Grundlagen in Bezug auf den Dschihadismus, Islamismus und islamistisch motivierten Terrorismus. Als besonders interessant wurde dabei die Tatsache aufgenommen, dass zum Beispiel die Taliban in Afghanistan aus dem Islam ein besonderes Gastfreundschaftsgebot herleiten, was zur Folge hat, dass sich dort Terrororganisationen wie der IS und al-Qaida ungestört niederlassen können. Dies hat wiederum langfristige negative Folgen für die Taliban und Afghanistan selbst, da diese Gruppen den offenen bewaffneten Konflikt mit den Taliban nicht scheuen und es so zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommt. Der Vortrag war sehr interaktiv gestaltet. Es wurden viele Zwischenfragen gestellt und im Anschluss an den Vortrag gab es noch eine konstruktive Diskussion zwischen Frau Dr. Bokler-Völkel und den Teilnehmern, in der einige spannende Fragen geklärt werden konnten. Alles in allem konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer einen guten Überblick über die Thematik bekommen.

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